Schreibimpulse

Eine Einladung zum Ausprobieren

Für die folgenden Schreibimpulse brauchst du keine Schreiberfahrung. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Alles, was du denkst und fühlst, darf auf das Papier. Vielleicht schreibst du nur ein paar Zeilen, vielleicht fließt ein ganzer Text aus dir heraus. Nimm dir einfach so viel Zeit, wie du brauchst. Wichtig ist nur: Sei ehrlich mit dir – und liebevoll.

Schreibimpulse sind wie offene Türen. Du entscheidest, ob und wie du hindurchgehst. Lass dich von ihnen inspirieren, überraschen, begleiten.

Bevor du beginnst, finde einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist. Halte Stift und Papier bereit – oder schreibe am Computer, wenn dir das lieber ist. Atme ein paar Mal tief durch. Spüre dich. Und dann beginne.

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Körperwahrnehmung und -akzeptanz

Schreibe einen Brief an deinen Körper.
Bedanke dich für alles, was er dir im Laufe deines Lebens ermöglicht hat – trotz der Erkrankung. Was schätzt du an ihm? Was hat er getragen, ertragen, geleistet?

Was tut deinem Körper gut?
Erinnere dich an einen Moment, in dem du dich körperlich wohlgefühlt hast. Beschreibe ihn mit allen Sinnen: Was hast du gespürt, gesehen, gerochen, gehört?

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Gefühle benennen und annehmen

Welche Gefühle überkommen dich, wenn du an deine Krankheit denkst?
Beschreibe sie, ohne sie zu bewerten. Lass sie einfach da sein.

Welches Gefühl war zuletzt besonders präsent?
Entwerfe ein Cluster (eine Mindmap) mit allen Assoziationen, Bildern oder Gedanken zu diesem Gefühl.

Schreibe aus der Perspektive eines Gefühls.
Was würde es sagen, wenn es sprechen könnte? Was braucht es, um sich gesehen und angenommen zu fühlen?

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Ressourcen und innere Stärken

Erinnere dich an eine schwierige Situation, die du in deinem Leben bereits gemeistert hast.
Was hat dir damals geholfen? Welche Fähigkeiten hast du genutzt?

Erstelle eine persönliche Stärkenliste.
Notiere alle Eigenschaften, die dir in dieser Zeit geholfen haben – oder die dir jetzt Kraft geben könnten.

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Erinnerungen aktivieren

Beschreibe einen Moment, in dem du dich stark, lebendig und gesund gefühlt hast.
Wo warst du? Was hast du wahrgenommen? Was hat dir dieses Gefühl gegeben?

Schreibe einen Brief an dein jüngeres Ich.
Teile mit ihm schöne und kraftvolle Erinnerungen. Was würdest du ihm heute raten, um Vertrauen und Hoffnung zu finden?

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Zukunftsvisionen und Ziele

Schreibe einen Brief aus der Zukunft – drei Jahre von heute.
Wie sieht dein Leben dann aus? Was ist dir wichtig geworden? Was hat sich verändert?

Gestalte eine persönliche „Zukunftslandkarte“.
Notiere große und kleine Ziele – und erste Schritte, die dich dorthin führen könnten. Welche Unterstützung brauchst du auf diesem Weg?

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Veränderung der Wahrnehmung der Krankheit

Stell dir deine Krankheit als Person vor.
Was würdest du ihr sagen? Wie möchtest du ihr begegnen – vielleicht mit Stärke, Klarheit oder auch Mitgefühl?

Führe einen inneren Dialog zwischen dir und deiner Erkrankung.
Was sagt sie? Wie kannst du darauf antworten, um deinen inneren Frieden zu stärken?

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Selbstfürsorge und Mitgefühl

Wann hast du dich zuletzt um dich selbst gekümmert – ganz bewusst?
Was hast du getan? Was hat dir gutgetan?

Erstelle eine Liste mit Dingen, die dir guttun.
Das können kleine Rituale sein oder größere Auszeiten. Wie könntest du diese regelmäßig in deinen Alltag integrieren?

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Integration des Schreibens in den Alltag

Welche Wirkung hat das Schreiben bisher auf dich gehabt?
Was hat es in dir bewegt, geklärt oder geöffnet? Möchtest du weiterschreiben?

Beginne ein tägliches oder wöchentliches Journal.
Notiere, wie du dich fühlst, was dich berührt oder belastet – und wofür du dankbar bist. Auch kleine Lichtblicke verdienen einen Platz.

Ein abschließender Gedanke

Manchmal ist Schreiben kein lauter Prozess. Es kann leise geschehen, langsam, tastend. Vielleicht kommt nicht sofort ein Text – aber ein Gedanke, ein Satz, ein Gefühl. Vertraue darauf, dass du die richtigen Worte in dir trägst. Und wenn du schreibst, dann schreib für dich.